GW Marathon Münster ist Westdeutscher Mannschaftsmeister
Warendorf. Spannender hätte die Mannschaftstitelvergabe im Emspark in Warendorf bei der Westdeutschen Discgolf-Meisterschaft nicht sein können. Die Entscheidung fiel erst auf der abschließenden Bahn zwölf, wo GW Marathon Münster der packenden Partie die erneute Wende gab und sich durch ein 3,5:0,5-Bahnsieg an den Disgolfern vom Niederrhein vorbei auf den obersten Platz des Treppchens schob. Dritter wurden die DG Lünen Lakers, die den ASV Köln im kleinen Finale bezwangen.
Mit einer taktischen Variante ging GW Marathon ins Finale. Jonas Steermann spielte auf der Juniorposition gegen Mastersspieler (Ü40) Stefan Heine. Grandmaster (Ü 50) Josef Rippel, der am Vortag in Warendorf Einzelmeister seiner Altersklasse geworden war, spielte wieder Ü 50, da für Werner Szybalski (Ü 50) wieder Openspieler Franz Schröer ins Team kam. Rippel traf auf Martin Sawin, Schröer auf Max von Häring und Marcus Dziuba, der am frühen Morgen im Wettkampf mit den Lünen Lakers auf der Bahn sechs sein erste Ass überhaupt warf, traf auf Jens Cassel.
Die Westfalen begannen stark und ging auf Bahn eins 3:1 in Front. Aber die Rheinländer konterten und verkürzten auf der zweiten Bahn, so dass sie schon an der Insel (Bahn drei) zum 6:6 ausgleichen konnten. An Bahn fünf, die über den Teich führte, zog GW Marathon wieder auf 11:9 weg, doch an der Dziubas Ass-Bahn patzten die Grün-Weißen und die Niederrheiner glichen zum 12:12 nach sechs von zwölf Bahnen aus.
An Bahn neun, ein hoher Hyzer in die Obstwiese, gingen die Reinländer erstmals in Führung (18,5:17,5), die sie an der 220 Meter langen Bahn elf sogar noch ausbauen konnten. Die Entscheidung um den Westdeutschen Meistertitel in der Mannschaft schien gefallen, da DG Niederhein vor der letzten Bahn 23:21 führte und ihnen ein Unentschieden zum Titelgewinn reichen würde.
Die Bahn zwölf hatte es in sich. „An dieser Bahn werden Meisterschaften entschieden“, orakelte ASV Köln-Spieler Jörg Benner, hauptamtlicher Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes (DFV), in der zweiten Runde. Er sollte recht behalten.
Die Bahn läuft über rund 120 Meter spitz zu. Das Fairway ist im vorderen Bereich mit vielen alten Bäumen besetzt. Der Korb steht 112 Meter vom Tee entfernt. Rechts und links vom Korb sind weniger als zweieinhalb Meter Fairway.
GW Marathon gab sich nicht geschlagen, sondern griff an. Franz Schröer ging voll drauf und schaffte die Drei. Marcus Dziuba holte mit einer sicheren Vier den zweiten Punkt. Ausgleich zum 23:23. Der Divisionsflight entschied über die Titelvergabe. Beide Niederrheiner mussten vorlegen, was an der OB-trächtigen Bahn kein Vorteil ist. Stefan Heine und Jonas Steermann warfen ins OB und spielten beide die Fünf. Die Grandmaster waren am Zug. Auch Martin Sawin (Niederrhein) verfehlte das Fairway, so dass auch er fünf Würfe benötigte. Der Westdeutsche GM-Meister Josef Rippel zeigte keine Nerven und spielte eine sichere Vier, was den Münsterländern den Titel bescherte. 24,5:23,5 – knapper kann eine Entscheidung nicht ausfallen.
Auch im kleinen Finale setzten sich die Westfalen gegen die Rheinländer durch. Die Discgolfer vom Lünener Seepark gewannen gegen die Kölner vom ASV mit 27:21.
Die einzelnen Partien:
DG Lünen Lakers – GW Marathon Münster (18,0:30,0 / 0:2)
DG Niederrhein – ASV Köln (29,5:18,5 / 2:0)
GW Marathon Münster – ASV Köln (27,0:21,0 / 2:0)
DG Niederrhein – DG Lünen Lakers (31,5:16,5 / 2:0)
GW Marathon Münster – DG Niederrhein (24,5:23,5 / 2:0)
ASV Köln – DG Lünen Lakers (21,0:27,0 / 0:2)
Der Endstand der Westdeutschen Discgolf-Vereinsmeisterschaft 2015:
Platz | Verein | Würfe | MP-Pkt. | Pkt. |
1. | GW Marathon Münster | 505:531 | 81,5:62,5 | 6:0 |
2. | DG Niederrhein | 502:533 | 84,5:59,5 | 4:2 |
3. | DG Lünen Lakers | 553:526 | 61,5:82,5 | 2:4 |
4. | ASV Köln | 545:515 | 60,5:83,5 | 0:6 |
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