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Ultimate-Abteilungsleitung ohne NRWler

Neuwahlen am Rande der Deutschen Meisterschaft

Kassel. Die turnusgemäße Abteilungsversammlung der deutschen Ultimateler fand am Freitagabend, dem Eröffnungstag der Deutschen Meisterschaft in Kassel, statt. DFV-Vizepräsident Bernhard Otto, Abteilungsleiter Ultimate, freute sich über den großen Zuspruch zur Versammlung. Unter anderem aus Köln (ASV und DJK Wiking) waren extra Delegierte nach Nordhessen gereist. Ansonsten bestimmten Vertreter der teilnehmenden Ultimate-Teams und Pickup-Spieler die sehr gut besuchte Versammlung.

Im Mittelpunkt standen die Neuwahlen, da gleich mehrere Vorständler ihr Amt zur Verfügung stellten. Abteilungsleiter Bernhard Otto und Spielordnungskomitee-Leiter Christian Ulbrich aus Dresden ließen sich wiederwählen. Neu im Vorstand sind Julian Bushe, der zukünftig für die Regeln zuständige Berliner konnte nicht nach Kassel kommen, Johannes Schöck aus Erlangen, der das Komitee für „Spirit of the Game“ verantwortet, Dine Fischer aus Potsdam, die innerhalb des Eventkomitees an die Spitze rückt, und U 23-Mixed-Nationalspieler Lucas Klein aus Kaiserslautern, der zukünftig die Finanzen verwaltet.

Einziger Nordrhein-Westfale am Ultimate-Vorstandstisch ist Junioren-Sprecher Dominik Dannehl aus Beckum, der aber nicht zur Wahl stand, da er von der Jugendversammlung der Ultimates gewählt wird. Er hatte auf der Anreise eine Autopanne, so dass er nicht miterlebte, wie die Abteilung die Ultimate-Jugend in ihre Geschäftsordnung aufnahm. Schon am Donnerstag tritt die Ultimate-Jugend in Bad Rappenau – vor der Junioren-DM – zusammen. Dort wird sicherlich auch die Finanzierung der Jugend ein Thema sein. Schließlich ist es um die bundesweite Nachwuchsförderung in dieser Abteilung nicht sonderlich gut bestellt. Offensichtlich mangelt es an Übungsleitern und auch dem Interesse bei vielen Ultimate-Gruppierungen, etwas für den eigenen Nachwuchs zu tun. Deutlich wurde dies in Kassel auch bei der Diskussion um Turniergebühren für die Ultimate-Junioren-DM sowie bei der Fahrtkostenregelung.

Die umstrittene Reisekosten-Umverteilung war neben der Darstellung erster Ergebnisse einer Online-Befragung von Ultimate-Spielern und anderen Interessierten über die nicht auf den DFV und seine Mitglieder bezogene Ultimate-Wurfpost einzige inhaltliche Tagesordnungspunkte. Die von Bernhard Otto vorgestellten ersten Umfrageergebnisse gaben allerdings keinerlei erkennbaren Aufschluss für die Optimierung des Ultimate-Sports in Deutschland. Vielfach gab es sogar eine Fifty-fifty-Meinung bei den Teilnehmern der freiwilligen Befragung.

Der organisatorische Nachholbedarf im Ultimate scheint aus Landesverbandssicht besonders hoch, da einige Ultimate-Vereine – auch in Nordrhein-Westfalen – zur Zeit mit einer Doppelstruktur leben müssen. Während die Landesverbände aktuell nicht in die Arbeit der Abteilung einbezogen werden, gehören einige (bald die deutliche Mehrheit) der Vereine zwei Verbänden (DFV und dem jeweiligen Landesverband) an. Die vom DFV anerkannten Landesverbände Rheinland-Pfalz / Saarland und Nordrhein-Westfalen waren weder zur Ultimate-Versammlung eingeladen worden noch hatten sie in Kassel Stimmrecht.

„Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass die Ultimates bald aufholen und organisatorisch Anschluss an die Discgolfer im DFV bekommen“, zeigte sich NRW-Präsident Werner Szybalski, der in Kassel anwesend war, zuversichtlich, dass auch die Ultimate-Abteilung die notwendigen Schritte unternimmt, um die Aufnahme des Deutschen Frisbeesport-Verbandes in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zu erreichen: „Zudem möchten ich gern die NRW-Vereine von ihrer Doppelmitgliedschaft befreien. Nähe zu den Vereinen und möglichst wenig Bürokratie ist ein wichtiges Ziel des Frisbeesports-Landesvorstandes in Nordrhein-Westfalen.“