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NRWler mit Titelchancen

Discgolf-DM zum zweiten Mal in Kellenhusen

Kellenhusen. Ab Freitag, dem 26. Juni, treffen sich zu ungewohnter Jahreszeit die deutschen Discgolfer an der Ostsee, um die Deutschen Meister 2015 zu ermitteln. Die NRW-Vereine stellen etwas über 30 DM-Teilnehmer, was einem Fünftel der Starteranzahl entspricht. Der Landesvorstand ist zuversichtlich, dass die Nordrhein-Westfalen mit einem oder zwei Titeln, zumindest mit Podiumsplatzierungen, am Sonntag von der Ostsee zurückkehren werden. Neben der Open werden Titel bei den Frauen, Junioren sowie den männlichen Altersklassen (Ü 40, Ü 50, Ü 60 und Ü 70) vergeben.

Simon Lizotte spielt seit 2012 für GW Marathon Münster.
Simon Lizotte spielt seit 2012 für GW Marathon Münster.

In der Open, der Hauptklasse, sind einige NRWler dabei, die den Sprung auf das Treppchen schaffen können. Angeführt wird die NRW-Equipe von Simon Lizotte, der aus den USA zur DM angereist ist. Der fünffache Deutsche Meister, ehemalige Europameister, zweifacher Vize-Europameister und Weltranglistenneunter am Ende des Vorjahres ist zumindest auf dem Strand-Parcours in Kellenhusen top favorisiert.

Wie sich der gebürtige Bremer auf dem Wald-Parcours schlägt, ist natürlich völlig offen. Allerdings haben die wenigsten DM-Teilnehmer bislang die Gelegenheit gehabt, diese neuen 18 Bahnen zu spielen.

Mit 1034 PDGA-Ratingpunkten wird der Sportstudent, der aktuell allerdings fast ausschließlich in den USA unterwegs ist, auch in der DM-Statistik als klare Nummer eins geführt. Platz zwei in der Ratingliste hat derzeit der Wolfenbütteler Tobias Behrens (1004) inne. Nur er und Lizotte haben in Deutschland aktuell ein 1000er PDGA-Rating .

Der PDGA -Drittplatzierte auf der DM-Startliste, Christian Plaue (999) aus Grebenstein, ist der Lokal Hero. Der Hesse kennt die Verhältnisse in Kellenhusen, wo er regelmässiug als Discgolf-Instruktor für die Kurverwaltung tätig ist, bestens. Sein Ziehvater Andreas Andel Thöne, Turnierdirektor in Kellenhusen, soll zudem den Wald-Parcours für den vielleicht stärksten deutschen Vorhandspieler massgeschneidert haben.

Hinter dem Titelverteidiger und zweifachen GT-Major-Sieger Dominik Stampfer (998) aus Heidenheim ist Kevin Konsorr (996) geratet. Der Lünener war im Vorjahr Fünfter und möchte sich in diesem Jahr, trotz größerer Konkurrenz, verbessern. Ein Treppchenpaltz ist sicherlich im Bereich des Möglichen.

Kevin Konsorr im Finale der DM 2014 am Waldschwimmbad in Rüsselsheim.
Kevin Konsorr im Finale der DM 2014 am Waldschwimmbad in Rüsselsheim.

Den möchte auch der Kölner Ralf Hüpper (981) gern erreichen. Als Zehnter der Meldeliste sollte das Finale zumindest ein realistisches Ziel sein, zumal er schon einige achtbare Ergebnisse in der laufenden Saison erzielte. Da das Studium Vorrang hat, kann Sven Rippel (Aachen) nicht auf jüngste Topplatzierungen verweisen. Der Zwölfte der Setzliste gemäß PDGA-Rating dürfte mit einer Top 15 Platzierung schon zufrieden sein.

In diesen Bereich will auch der amtierende Deutsche Juniorenmeister Marvin Hartmann aus Münster in der Open vorstoßen. Um seine Nachfolge als Juniorenmeister bewirbt sich Torben Casser (Bild oben). Er verlor im Oktober gegen seinen Vereinskameraden Marvin Hartmann in Rüsselsheim, weshalb Casser seine letzte Chance, Deutscher Juniorenmeister zu werden, in Kellenhusen nutzen will. Konkurrenz kommt unter anderem aus dem eigenen Stall, denn der Vierte des Vorjahres, Maik Hartmann, möchte bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden. Zudem sind auch die WM-Fahrer Henrik Streit und Lukas Klingbeil am Start, so dass auch Casser vom ersten bis zum letzten Wurf hoch konzentriert und kämpferisch agieren muss, um am Ende ganz oben stehen zu dürfen.

Dies ist für Jutta Wenner aus Werne, einzige Teilnehmerin aus NRW, keine Option. Eine Platzierung in der oberen Hälfte des 17-köpfigen Teilnehmerinnen-Feldes wäre für sie ein achtbarer Erfolg.

Bei den Ü 40-Spielern ist mit Klaus Kattwinkel aus Engelskirchen ein Podiumskandidat aus Nordrhein-Westfalen dabei. Mit etwas Glück wäre sogar der Platz ganz oben zu schaffen. Allerdings ist der Routinier aus dem Bergischen kein Freund von Waldbahnen. Spannend dürfte sein, wie Ingo Schnieders aus Wesel in der Ü 40 abschneidet. Auch der Lünener Dirk Haase ist für eine positive Überraschung gut.

Bei den Ü 50-Oldies dürften sich Dirk Poehlke aus Meschede und Frank Schneider aus Meinerzhagen Finaleinzugshoffnungen machen. Einfach wird es aber nicht werden. In der Ü 60 sind Siggi Metter aus Marl und Peter Hennecke Menden bei vier Teilnehmern schon sicher im Finale, wenn sie denn durchhalten.

Gespielt werden in Kellenhusen fünf Runden. Freitag und Samstag je zwei, wobei beide Parcours je einmal am Tag zu absolvieren sind, und am Sonntag eine Runde. Anschließend treten die besten fünf Open-Spieler zum Finale an.